destiny ayodele 0xdWoqxoF Q unsplash

Artikel teilen

Share on facebook
Share on linkedin
Share on twitter
Share on email

Warum Fachkräfte fehlen und was das für junge Ingenieure und Unternehmen heißt.

Nachwuchsprobleme im Electrical Engineering – nichts Neues erstmal.

Nachwuchsprobleme im Electrical Engineering – nichts Neues erstmal. Dennoch besorgniserregend. Die kurzzeitige, pandemiebedingte Delle in der Personalnachfrage ist längst überwunden.1 Mehr noch: Die aktuelle VDE Studie
„Arbeitsmarkt 2022 – Elektroingenieurinnen und Elektroingenieure: Zahlen, Fakten, Schlussfolgerungen“ stellt eine drastische Lücke zwischen Bedarf an Elektroingenieuren und jungen Absolventen im Bereich der Elektrotechnik fest.2 Alleine im Jahr 2022 träfen auf einen Bedarf von knapp 20.000 zusätzlichen Elektroingenieuren nur rund 8.600 Absolventen.3 Einer der Gründe: Das Interesse an der E-Technik sinkt seit Jahren.4

Zukunftsbranche Elektrotechnik

An der Zukunftsträchtigkeit der Branche liegt es sicher nicht: Industrie 4.0, künstliche Intelligenz, Robotik oder Smart Grid zählen zu den großen Feldern des Jetzt und des Morgen. Für Unternehmen zunehmend eine Herausforderung.
Gerade für junge Ingenieure öffnen sich damit großartige Berufs- und Karrieremöglichkeiten. Denn fernab von Halbleiterkrise und Lieferkettenproblemen braucht es vor allem Ingenieurswissen und Technischer support, um diese großen Trends abzubilden und weiterzuentwickeln. Wenn elektronische Komponenten, wie Widerstände, Sensoren, Transformatoren oder Kondensatoren anwendungsspezifisch ausgelegt und verbaut werden, ist technisches Know-how gefragt.

Zuhören. Nachdenken. Mitdenken.

Die Suche nach gut ausgebildeten Nachwuchskräften gestaltet sich nicht nur zahlenmäßig immer schwieriger. Wer ins Ausland schielt, um dort die Märkte nach Fachkräften abzugrasen, wird zunehmend enttäuscht. Der Ingenieurmangel ist global. Auch vermeintliche Technologie-Standorte wie Taiwan, China, Israel oder die USA ringen mit dem schwindenden Pool an Ingenieuren der Elektrotechnik.5 Das über Jahre praktizierte „Anfüttern“ mit gutem Gehalt und den üblichen Goodies reichen jungen Ingenieuren heute längst nicht mehr aus. Sie suchen nach Sinn und, bei aller technischen Fixierung im Beruf, nach gelebten Werten im Unternehmen: Zuhören. Nachdenken. Mitdenken.

Flexible Arbeitsweisen gefragt

Neue Möglichkeiten und damit Anforderungen ergeben sich indes auch aus der Digitalisierung der Arbeitswelt: Gerade die Pandemiezeit mit Home-Office- Empfehlung beziehungsweise -Pflicht hat gezeigt, dass die räumliche Nähe zwischen Unternehmensstandort und Mitarbeiter keine entscheidende Rolle mehr spielt. Home-Office, Hybrid Work und Remote sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Im Umkehrschluss hat 9-to-5 ausgedient.
Gerade junge Ingenieure schreien nach flexiblen Arbeitszeitmodellen – und das in den allermeisten Bereichen völlig zu Recht. Beruf, Freizeit und Familie müssen vereinbar werden. Eine Work-Life-Balance also, die nicht nur so heißt, sondern wirklich funktioniert und vom Arbeitgeber aktiv mitgetragen wird.
Es gilt, Anreize für potenzielle Kandidaten zu schaffen. Sich attraktiv zu machen auf dem hart umkämpften Recruitingmarkt. Den Blick zu weiten, um überholte Gewohnheiten abzustreifen. Und bei alledem dabei transparent zu sein.

Mitarbeiter binden

Damit Recruiting nicht zu einer Endlosspirale wird, müssen sich Mitarbeiter auch dauerhaft mit dem Sinn des Unternehmens identifizieren können.
Mitarbeiterbindung – sie ist gerade im technischen Bereich, in dem die Wissensbasis der Mitarbeiter nicht selten das wertvollste Kaptal darstellt, von großer Relevanz. Die erwähnte Work-Life-Balance, betriebliches Gesundheitsmanagement, eine wertschätzende Unternehmens- und offene Fehlerkultur spielen hier eine Rolle. Ebenso gewinnt die arbeitgeberseitige Fürsorge in mentaler und psychischer Gesundheit zunehmend an Gewicht.

Mit Ingenieuren Zukunft gestalten

Mit Ingenieuren Zukunft gestalten
Eine Entspannung auf dem Fachkräftemarkt für Elektroingenieure ist auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Vielmehr wird sich Experten zufolge die Lage weiter dramatisieren – die zunehmende Technologisierung, vor allem der international forcierte Ausbau der Halbleiterproduktion, fordern Tribut.
Unternehmen, die aus flexibler Arbeitsweise, gesunder Kultur und Mitarbeiterbindung einen attraktiven Strauß schnüren, haben gute Chancen, Ingenieure der Zukunft für sich zu gewinnen. Und mit ihnen die Zukunft zu gestalten.

  1. https://www.elektroniknet.de/karriere/arbeitswelt/ingenieurmangel-ist-mit- wucht-zurueck-und-groesser-als-vor- corona.192194.html?utm_source=liana&utm_medium=email&utm_campaign
    =newsletter
  2. https://www.vde.com/de/sbg/veroeffentlichungen/neue-vde-studie-zum- arbeitsmarkt-fuer-elektroingenieur-innen–hat-elektrotechnik-ein- imageproblem-
  3. https://www.elektroniknet.de/karriere/arbeitswelt/deutschland-braucht-11- 000-elektroingenieure-aus-dem-ausland.193580.html
  4. https://www.ingenieur.de/karriere/bildung/informatik-elektroingenieur- studium-arbeitsmarkt/
  5. https://www.elektroniknet.de/karriere/arbeitswelt/weltweiter-wettbewerb- um-elektroingenieure-was- tun.193673.html?utm_source=liana&utm_medium=email&utm_campaign=ne wsletter